Juni - Uni-Arboretum
Gestartet mit einer „fixen Idee“, den Bäumen auf dem Campus Grifflenberg und zahlreichen Menschen, die mit ihrem Engagement zur Verwirklichung beigetragen haben.
Nach dem Bau des Campus Grifflenberg vor 50 Jahren wurde das Außengelände mit verschiedenen Baumarten bepflanzt, so dass zu Beginn der Idee „Uni-Arboretum“ schon 27 Baumarten einbezogen werden konnten. Bis zur Eröffnung 2012 sind weitere Baumarten hinzugekommen, so dass wir mit 42 ausgeschilderten Baumarten rund um die Uni-Gebäude gestartet sind. Mit den Jahren ist das Uni-Arboretum umfangreicher geworden und nach mehreren Erweiterungen sind heute 102 Baumarten ausgeschildert. Das Uni-Arboretum ist ein Beispiel dafür, wie etwas „Neues“ unter Einbeziehung des „Alten“ entstehen kann - und: das Vorhandene wird aufgewertet.
Biodiversität erfahrbar machen
Die Universität Wuppertal ist bekannt für ihre Lehramtsstudiengänge, u.a. Biologie. Teil des Biologiestudiums ist die Bestimmung von Pflanzen und Tieren und in diesem Rahmen wird das Uni-Arboretum für Lehrveranstaltungen genutzt, wo Studierende Gehölze bestimmen lernen. Natürlich können auch Mitarbeiter*innen der Universität oder Gäste das Uni-Arboretum, das öffentlich zugänglich ist, besuchen und anhand der Begleitbroschüre (pdf-Datei der Broschüre) und der Beschilderung zahlreiche Gehölze kennenlernen.
Uni-Arboretum als genetische Ressource
Um den Verlust der Artenvielfalt auf der Welt zu verringern, müssen entweder die Lebensbedingungen (die Habitate) der Arten gesichert oder Ersatzstandorte bereitgestellt werden, um dort das genetische Material zu erhalten. Auch im Uni-Arboretum stehen zwei seltene Baumarten, um auf diese Weise zu deren Erhaltung beizutragen.
Uni-Arboretum als Bienen- (Insekten-) Weide
Viele Insekten sind auf blühende Pflanzen als Nahrungsquelle angewiesen. Dazu gehören auch Obstgehölze wie Äpfel, Pflaumen oder Kirschen sowie andere Baumarten, z.B. Linden. Gerade solche Baumarten fehlten anfangs auf dem Uni-Gelände und wurden in den letzten Jahren angepflanzt.
Bäume durch Hitze und Trockenheit abgestorben
Bäume im Stadtgebiet müssen an sich schon stabil gegenüber dem Stadtklima (u.a. zeitweise Wassermangel und extreme Hitze) sein sowie Luft- und Bodenschadstoffe aushalten. Der Stress wird noch erhöht, da durch die globale Erwärmung im Frühjahr und Sommer vermehrt Hitze- und Trockenperioden auftreten. Ein Teil der Bäume erleidet dadurch Schäden, ist anfällig gegenüber Schädlingen oder stirbt ab. Auch im Uni-Arboretum sind Bäume mit höherem Wasserbedarf, wie z. B. Schwarz- und Grau-Erlen, in den letzten trockenen und heißen Sommern 2018 und 2019 abgestorben. An den Stellen wurden anderen Arten neu gepflanzt, die vielleicht länger den durch den Klimawandel hervorgerufenen Bedingungen gewachsen sind, wie z.B. die Silber-Linde oder die Ess-Kastanie.
Uni-Arboretum als komplexer „Öko-Hotspot“
Das Uni-Arboretum hat daher viele Funktionen, vereint mehrere „Öko-Hotspots“ und bereichert durch seine Vielfalt unsere Universität. Das Uni-Arboretum ist allerdings auch ein Barometer dafür, wie sich Wetter und Klima entwickeln. Denn die Anpassungsfähigkeit der unterschiedlichen Gehölzarten ist begrenzt und es ist an uns Menschen den Ausstoß klimaschädlicher Gase, in erster Linie CO2, deutlich zu verringern, den Wasserverbrauch zu reduzieren bzw. die Grundwasserneubildung zu fördern, um die Lebensbedingungen für Pflanze, Tier und Mensch nicht weiter zu verschlechtern.